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IP-basierte Abstrafungen von Google?

Gestern hatte ich einige Gespräche mit Kollegen, die zeigten, dass Google vor wenigen Tagen massiv zugeschlagen hat. Da ich bei den Blogs, die ich per RSS verfolge, nichts dazu gesehen habe, und auch nichts bei Twitter (wobei ich ein verlängertes Wochenende komplett offline im Grünen gewesen bin), hier ein paar Worte dazu:
Vor einigen Tagen sind Domains komplett abgestraft worden:

  • Kompletter Verlust des PageRank auf Start- und Unterseiten
  • Bei einigen Projekten auch Verlust der Rankings (Penalty)

Bei den Projekten, die ich mir angeschaut habe, fiel auf, dass die Seiten primär im Sinne von Backlinkressourcen aufgebaut worden waren (Linktausch, Linkvermietung, eigenes Linknetzwerk).  Dabei war ein Charakteristikum, dass Content wie ausgehende Links keinesfalls Domainrelevanz besaßen, auch wenn bei dem ein oder anderen Projekt zumindest Seitenrelevanz hergestellt worden ist – insgesamt war der geschnürte Strauß jedenfalls immer ein bisschen zu bunt und zu auffällig. Das wirklich Interessante ist, dass die Abstrafungen – soweit ich sehe – IP-weit erfolgt sind.
Ich vermute bei Google folgenden Ansatz:  Signale werden nicht nur bezogen auf Domains automatisiert ausgewertet, sondern auch IP-weit. Sobald bestimmte IP-Adressen besonders auffällig werden, könnte dies ein Grund sein, dass dortige Projekte von Quality Ratern einer besonderen Überprüfungen unterzogen werden. Dies mag auch schon in der Vergangenheit geschehen sein, die Aktion der letzten Tage hat jedoch besonderes Echo in meinem Skype-Account hervorgerufen.
Auch wenn die betroffenen Projekte nicht wirklich optimal im Sinne meines Vortrags bei der letzten SEO Campixx projektiert worden sind, so stellt sich die Frage, ob dies wirklich genügt. Denn der in meinem Vortrag nicht genannte Faktor „IP-Nachbarschaft“ würde deutlich an Wichtigkeit gewinnen. Selbst wenn ein Projekt so aufgestellt worden ist, dass sein Sinn als Link-Ressource nicht automatisiert erkannt werden kann: Spätestens dann, wenn es auf einer IP-Adresse liegt, auf der sich auch Projekte anderer SEOs befinden, die weniger sauber aufgestellt worden sind, ist Gefahr im Verzug.
Der einzige Ausweg besteht darin, Projekte auf Server zu legen, wo sich eben auch viele „normale“ Websites tummeln. Klassische SEO-Hoster würden jedenfalls zu einem No-Go. Und natürlich: Sauber arbeiten, Projekte nicht primär als Linkressource erkennbar machen.
Ich habe noch weiterführende Gedanken, die ich an dieser Stelle aber nicht öffentlich machen möchte – ich denke, jeder der genug Grips im Kopf hat, kann darauf kommen…

Autor:

Frank Doerr (aka Loewenherz) ist seit 1996 online, Inhaber von Spinpool Online-Marketing sowie der Webdesign- und Wordpress-Agentur Wolke23. Fachjournalist und Buchautor. Vorträge u.a. auf SEOCampixx Berlin, SEOday Köln und SMX München, sowie Lehraufträge an den Hochschulen Frankfurt und Darmstadt, Organisierte viele Jahre den SEO Stammtisch Rhein-Main und hat die erste offizielle Dokumentation der SISTRIX Toolbox verfasst.

11 Kommentare Schreibe einen Kommentar

  1. Hm und was soll das bedeuten, wenn der Server von mehreren Webmastern genutzt wird? (Kleine Webhostingpakete) Ist ja bei einigen Diensten so, du gibst die IP ein und findest noch 20 andere Leute die den Server verwenden.

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  2. Ich denke sogar dass Google Zugriff auf Whois Daten hat. Ich habe mehr als nur IP-abhängige Penalitys beobachtet, die weitaus mehr erkennen.
    Ausschließen kann ich IP, Templates, Google-Code-Schnipsel, etc.
    Den einzigen Zusammenhang den ich sehen kann, sind Whois Daten. Meine nicht abgestraften Projekte sind die Projekte, in denen andere Whois Daten sind.

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  3. Ich sehe es wie Marco…
    Macht eine IP-basierte Abstrafung wirklich Sinn? Wenn dann können letztlich doch nur einzelne Domains abgestraft werden. Wenn bei einem Massenhoster auf einer IP z.b. 200 Websites liegen, dann kann man schließlich nicht alle 200 abstrafen, die auf der IP liegen. Letztlich MUSS es also wieder auf eine Domainbezogene Abstrafung hinauslaufen 😉

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  4. wenn dem so ist: einerseits ein schlauer Ansatz von google, andererseits aber auch fragwürdig, wenn man die IP-Knappheit und die damit verbundene „Überladung“ von Vservern in Betracht zieht. Langfristig müssten sich die großen Hosting-Anbieter da ja dann irgendwie absichern. Muss ja nur ein schwarzes Schaf pro IP dabei sein, das dann die restlichen Domains unter der IP runterzieht! Langfristig müsste dann auch die Qualität der Suchergebnisse bei google drunter leiden, weil bis zu mehrer hundert Domains ohne Grund abgestraft werden würden.
    Ich könnte mir höchstens vorstellen, dass die betroffenen Domains unter der betreffenden IP dann im Dteail gescreened werden, aber einen Automatismus halte ich für absurd.

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  5. Bei meinen Abgestraften Projekten wurde definitiv nicht nach IP verfahren. Es sind Projekte komplett IP unabhängig abgstraft, Domains auf der gleichen IP wiederrum nicht.
    In meinem Fall glaube ich an evtl. automatische Signale, aber auch von einer Abstrafung per Hand. Bei den abgestraften Domains ist der wirklich einzige Zusammenhang, der gleich Domain-Owner. Betroffen sind CNO und de Domains. Ein derart Vorgehen von Google habe ich noch nie beobachtet.
    Sieht auch ein wenig nach SEO Profiling aus.

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  6. @Mario: Es gab kein AdSense auf den betroffenen Domains, die ich mir angeschaut habe.
    @activetraffic: Ich gehe nicht von einer automatisierten Abstrafung aus und habe dies auch nicht geschrieben. Lediglich die Signale könnten automatisiert funktionieren, die genauere Prüfung und Abstrafung dann per handjob erfolgt sein.
    Es sind auch lediglich IP-Adressen betroffen, auf denen sich einiges an SEO-Projekten befand. Massenhoster dürften eben die Sicherheit bringen, in der Masse unterzugehen. Habe ich aber oben geschrieben – wer lesen kann, ist im Vorteil 😉
    @Mo: Es sind auch Projekte mit gefälschten whois-Daten betroffen…
    @Marco: Genau das ist das Ding. Sind die 20 anderen Projekte weitgehend sauber, dann kein Thema. Sind da aber viele SEO-Projekte drunter bzw. der übliche PC-Kram (Poker & Porn, Casino & Credite), dann KÖNNTE man ein Problem kriegen, WENN das eigene Projekte nicht wirklich den Augen eines Quality Raters standhält. Man gerät auf jeden Fall eher in den Fokus.

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    • This and That – 10ter Juni 2K10 | Suchmaschinen Blog vom Bösen Seo
    • 10.06.10

    […] bei Expireds Domains/Linknetzwerken? Bastian “The Travelman” Grimm und Frank “The Legend” Doerr hatten berichtet, dass wohl einige Domains ein paar Abstrafungen bekommen hätten. Zum Glück hat […]

    Antworten

  7. Sind die betroffenen Domains bei Euch komplett aus dem Index geflogen oder haben sie nur den grünen Balken eingebüsst? Bei mir ist vorigen Donnerstag leider ersteres passiert. 🙁

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    • Google PageRank Drop – Teil II | bastian-grimm.com
    • 10.06.10

    […] In seinem Posting vermutet Frank, dass IP-basierte Signale eine Rolle für diese Abwertung spielen könnten. Kurz zusammen gefasst ist die These, dass – sobald ein IP-Block eine gewisse Auffälligkeit vorweist (z.B. durch Spam Signale, hoher Anteil von X, etc.) – ein Quality-Rater evtl. alle Projekte dieses IP-Blocks anschaut und ggf. be- oder abwertet. Am besten, ihr lest selbst mal drüber: hier! […]

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  8. Erdbebenartiger Abrutsch vieler Seiten…
    Dass es einen starken Abfall im Ranking für einige Seiten gab, dürfte den meisten bereits aufgefallen sein. Wer sich den Sichtbarkeitsindex von Sistrix anschaut, wird feststellen, dass es einige grosse und bekannte Seiten wir Mister-Wong getroffen hat….

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